Freitag, 31. März 2017

Einfach mal nur sein

Einfach mal nichts tun
Manchmal ist man einfach so in der Routine, dass man gar nicht mehr wahr nimmt, welchem Druck man stand hält. Um so wichtiger, einfach mal nichts zu tun. Das fällt zumindest mir nicht immer leicht. 

Das fing schon in der Kindheit an. Da ist der Mensch ja am ehesten noch fähig, einfach so mal nichts zu tun. "Träumst du?" "Hast du nichts zu tun? Du könntest mal aufräumen (wahlweise lernen oder andere sinnlose Tätigkeiten ausführen)." In der Schule ging es dann so weiter. In den sogenannten Pausen hetzte ich von Fachraum zu Fachraum. Wenn ich später im Job im Tun mal innehielt und nachdachte oder einfach nur vor mich hin stierte, kam bestimmt eine "nette" Kollegin - oder wahlweise Kollege - daher und fragte, ob ich nichts zu tun hätte. Leute, lasst das sein! Irgendwann muss man sein Gehirn doch leeren. Sogar mein Notebook nimmt sich die Zeit für Updates. ;-)

Gestern war so ein Tag, an dem mir meine Hatz mal wieder bewusst wurde. Eigentlich muss ich einen Tag zurückgehen. Ich kam am Vortag erst gegen 18 Uhr zum Stall, und Madeira war das letzte Pferd auf dam Paddock. Ich holte sie also runter zum Putzen. Sie war aber so hampelig, wie ewig nicht mehr. Ich schob es auf die Mondphase. ;-) Hunger und Durst konnte sie nicht haben, da auf dem Paddock noch Heu lag und die Selbsttränken nicht eingefroren sein konnten. (20 C) Da sie sich grundsätzlich bei mir sicher fühlt, konnte auch diese Grundbedürfnis nicht gefährdet sein. Ich hatte keine Erklärung - bis auf die Mondphase.

so geht Entspannung
Gestern wollte ich mal ausprobieren, ob sie vielleicht doch Hunger hat, wenn sie vom Paddock kommt. Ich habe sie also in die Box gestellt und wollte so lange warten, bis sie mit dem Fressen fertig ist - egal, wie lange das dauert. Während der Zeit saß ich entspannt in ihrer Boxentür und genoss das schöne Wetter. Nach etwa zwanzig Minuten war sie mit dem Fressen fertig, trank dann noch gefühlt einen See leer und war bereit für neue Abenteuer. :-) Ich habe sie lange und ausgiebig geputzt, sorgfältig das verklebte Winterfell an den Ellenbogen sauber gepult, gründlich das Fett von der Schweifrübe in die Haare gebürstet. Danach bisschen Bodenarbeit, damit der Motor ansprang und dann einen schönen Ausritt genossen. Mein Pferd lief wie 'ne Eins!

Fazit: Es lohnt sich, Zeit zu investieren, um bessere Ergebnisse zu erlangen.

Ist die Welt nicht schön?