Dienstag, 4. Oktober 2016

Picknick mal anders

Vor ein paar Tagen traf ich mich mit einer Freundin zum Spielen mit den Pferden. Solche Treffen verbinde ich gern mit einem Picknick. Man hat dann noch die Möglichkeit, bisschen zu quatschen, während man den einen oder anderen Happen zu sich nimmt. 

Meine Mutter hat früher zwei Scheiben Brot mit Butter beschmiert, auf die eine Wurst oder Käse gelegt und dann alles zusammengeklappt. Wenn man dieses Doppeldeckerbrot noch in mundgerechte Happen schneidet, kann man mit anderen gut teilen. Das waren immer interessante Erfahrungen. Revolutionär war es, ein hart gebratenes Ei auf dieses Brot zu legen oder - wie schräg - Gemüse statt der Wurst zu nehmen. ;-)

So langsam erholt sich unsere Gesellschaft von den Entbehrungen der Kriege des letzten Jahrhunderts. Das spiegelt sich auch in unserem Essen wieder. Ich habe mein Schulbrot gehasst. Häufig ist es abends auf dem Nachhauseweg in hohem Bogen in der Jauchegrube gelandet - die flossen damals in den 70er noch ungehindert durchs Dorf und waren normal. Oder es verschimmelte im Ranzen. Das war übel, denn da konnte schon das eine oder andere Schulheft drunter leiden. Ich habe mir damals keine Gedanken darüber gemacht, wo das Essen her kam. Entscheidend war: Schmeckt es oder nicht!

Aber zurück in die Gegenwart. Es befassen sich inzwischen ja viele Menschen mit Alternativen zu unseren gewohnten Speisen. Neulich sah ich einen Beitrag im Fernsehen, in dem eine Food-Bloggerin gerollte Weizen-Tortilla-Fladen als Schulbrot anpries. Das war die Idee für mein Picknick! :-)

Erstmal musste ich das passende Rezept finden. Einfach nach Tortilla zu suchen, bringt nicht weiter, da Tortilla auch so eine Art Omelett in Spanien ist. Mit Weizen-Tortilla-Fladen hatte ich dann mehr Glück. Aber die Rezepte unterscheiden sich schon sehr. Ich habe mich für dieses einfache Rezept entschieden:


Weizenmehltorillas

Das brauche ich dafür:

200 g Mehl, 150 ml Wasser, 1 TL Backpulver, 1/2 TL Salz

Alle Zutaten miteinander verrühren, 15 min. ruhen lassen. Der Teig ist recht weich, deshalb muss er auf einer gut bemehlten Fläche ausgerollt werden. Die etwa 1 mm dicken Fladen in einer beschichteten Pfanne ohne Fett von beiden Seiten kurz backen. Wenn die Fladen länger gebacken werden, trocknen sie aus und lassen sich nicht mehr rollen. Deshalb darauf achten, dass die Pfanne schön heiß ist.

Die Tortillas können auch aus anderen Mehlsorten hergestellt werden. Aber hier bitte auf die Konsistenz des Teigs achten. Dinkelmehl ist beispielsweise durstiger als Weizenmehl.



Fülle womit du magst:

Ich habe einen Fladen mit Pflaumenmus bestrichen und mit einer Banane belegt. Man könnte auch noch gehackte, geröstete Nüssen drauf streuen und statt des Muses Erdnussbutter nehmen. Die pikante Variante besteht aus Senf und einem Wiener Würstchen.

                
Statt Pflaumenmus kannst du auch
Erdnussbutter nehmen
Wer es herzhaft mag, kann gut
Fleischreste in der Tortilla einrollen











Essensreste einwickeln

Diese Tortillas sind auch sehr gut geeignet, um Essensreste zu verbrauchen. 

Gyrosrolle:

Den Fladen mit Tzatziki bestreichen, die Reste des Gyros und Kraufsalat daraufgeben und einrollen.

Chili-con-carne-Rolle:

Saure Sahne oder Cremè fraiche auf den Fladen streichen, Chilireste darauf - fertig. Lecker! :-)

Quarkrolle:

Den Quark gut abtropfen lassen - am besten über Nacht - dann mit Obst und Honig oder Xucker vermischen, auf die Fladen streichen. Weil der abgetropfte Quark schön fest ist, kann diese Rolle auch gut das alte Pausenbrot ersetzen.


Also ran an die Fladen!







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